Ich bin gerade mal knappe 24 Stunden hier in Dhaka und es
kommt mir schon wie einige Tage vor!
Die Reise von Kathmandu nach Dhaka gestaltete sich
schwieriger als erwartet: ich hatte den Flug verpasst! Also eigentlich ist das
nicht korrekt, denn irgendwie flog die Maschine einfach früher als auf meinem Ticket
stand und ich wusste nichts davon…nach 5h warten am seeeeehr langweiligen
Flughafen in Kathmandu, konnte ich dann noch einen „emergency“-Sitzplatz bei
United Airways ergattern und kam dann halt mit 4h verspätung in Dhaka an – den Notpass
habe ich immer noch nicht gebraucht... Abgeholt wurde ich von unserem
Projektmanager vor Ort: Babul. Seine freundliche, aufgestellte & fröhliche Art
liess mich die letzten Stunden in Kathmandu und den Frust über Biman Airways
vergessen. Auch liess er mich wissen, dass ich der 6. Schweizer „German Doctor“
hier im Projekt sei – und das in 24 Jahren! Aktuell sei aber noch ein schweizer
Arzt hier: Premiere (es sind immer 2 Ärzte vor Ort)! Und das Beste daran:
Christoph ist Hausarzt in Wil! :-)
Nach rund 45min Fahrt wurde ich gestern Abend herzlich an
der Manda-Road empfangen und schlief trotz der drückenden Hitze sehr gut –
Ventilator sei Dank. Im Übrigen war ich positiv überrascht von unserer Wohnung!
Das Zimmer geräumig, Ventilatoren überall, eine Dusche welche die WC-Schüssel
nicht überflutet, eine Terrasse mit sogar Sicht auf einen Flecken „Grün“, Strom
mit Notstromaggregat, Kühlschrank, Licht…so gut war mein Hotelzimmer in Nepal
nicht ausgerüstet ;-)
Heute früh wurde mir unser „Wohngebäude“ ausführlich
gezeigt: im 6. Stock ist unsere 4.5-Zimmerwohnung und darüber die Dachterrasse.
Lucky kocht, putzt und wäscht für uns. Das Mittagessen war nicht schlecht,
jedoch sei die Diversität nicht sehr hoch…ich werde es sehen. Die „Ärzte für
die 3. Welt“ arbeiten hier in Dhaka mit einer v.a. von Deutschland und Österreich "gesponsorten" Schule der „Glory
Friendship Social Welfare Organisation“ zusammen. Diese bieten Kindern aus
ärmsten Verhältnissen eine Schulbildung und täglich eine warme Mahlzeit. Im 3. –
5. Stock des Gebäudes sind also Klassenzimmer sowie das Esszimmer mit Küche, wo
für alle (über 1100 Kinder) gekocht wird. Auch erhalten die Kinder eine
Grundausbildung in „Skills“, also praktischen Fähigkeiten (v.a. Nähen, Tanzen
und Haare schneiden). Babul stellte uns allen Kindern vor und diese wiederum
zeigten uns, was sie gelernt haben, sei es, indem sie uns mit diesem supersüssen
bangladeschi-Kindergrinsen auf Englisch begrüssten, uns zu einem traditionellen
Lied vortanzten oder ihre Näh- und Stickereikünste zeigten (was wirklich
beeindruckend ist)! Nein, DAS ist keine Kinderarbeit im eigentlichen Sinne!
Hier will man den Kindern lediglich Fähigkeiten vermitteln, welche ihnen später
einen besseren Profit einbringen können. Ein blosser Schulabschluss bringt niemandem
etwas – eine Berufslehre gibt es hier nicht und eine Uni kostet Geld. Im 2.
Stock ist unsere Ernährungsstation, wo aktuell gerade ein kleiner Junge „aufgepäppelt“
wurde und morgen nach Hause kann (http://aerzte3weltev.wordpress.com/).
Daneben sind zwei Behandlungszimmer für die Nachmittage hier in Manda. Das
Hochparterre (1. Stock) ist quasi der Pausenplatz für die Schüler.
Nach dem Mittag gingen Christoph und ich in die Stadt.
Die rund 20minütige Rikscha-Fahrt kostete 1€. Es herrscht hier ein ziemliches
Verkehrschaos, jedoch erstaunlicherweise weniger als ich gedacht hatte. Autos
sieht man kaum! LKW’s dürfen tagsüber gar nicht fahren, nur Busse und: RIKSCHAS
(1-Gänger übrigens)! Ja, die Strassen hier werden von Rikschas und mit
Gas-betriebenen 3-Rad-Taxis blockiert! Sowie natürlich Fussgänger. Wenn mal ein
Auto irgendwo in eine Gasse fährt, verstopft dies die ganze Strasse komplett –
Linksverkehr hin oder her.
Wir gönnten uns eine stündige Bootsfahrt auf dem Buriganga-Fluss, der durch die Stadt fliesst. Dessen Farbe ist schwarz und es leben mit an 100%-iger Sicherheit keine Fische in diesem Fluss! An Nahrungsressourcen würde es zwar nicht fehlen…aber halt auch viele toxische Stoffe schwimmen da rum. Angeblich gibt es in ganz Bangladesch keine Kläranlagen. Müll liegt überall rum – ob im Wasser, auf der Strasse oder in einem Hinterhof… Aber was alles über diesen Fluss ins Land hinein transportiert wird… wir sahen etliche schwerst-beladene Schiffe. V.a. Gemüse und Früchte kamen in gewaltigen Mengen an (der Rest war meist gut verpackt). Wir besichtigen dann den „Pinken Palast“, das wohl schönste Gebäude in Dhaka und schlenderten einige Stunden durch die Strassen und Gassen des alten Dhaka. Die Stadt ist einfach zu klein…ich habe noch nie sooooo viele Menschen auf einem Haufen gesehen und auch noch nie eine solche gewaltige Menge an STOFF!! Wir haben sicherlich x-Tonnen Stoff betrachtet. Die Strassen sind teilweise sehr eng und schmal, aber auf die Rikschas kann man alles laden und ansonsten trägt man die Ware auf dem Kopf. Christoph und ich waren aber nahezu so oft Fotoobjekt wie die Einheimischen auch – die meisten haben wohl noch nie einen Ausländer gesehen. Viele wollten auch, dass wir ein Foto von ihnen machen und sie waren dann hoch erfreut, wenn wir ihnen das Bild auch unmittelbar danach zeigen konnten. Auch gönnten wir uns etwas „Strassen-Essen“, was äusserst lecker war (obwohl wir nicht genau wusste, was wir da assen) und für €1.35 (für beide, wohlgemerkt; inkl. 1.5L Mineralwasser)!
Wir gönnten uns eine stündige Bootsfahrt auf dem Buriganga-Fluss, der durch die Stadt fliesst. Dessen Farbe ist schwarz und es leben mit an 100%-iger Sicherheit keine Fische in diesem Fluss! An Nahrungsressourcen würde es zwar nicht fehlen…aber halt auch viele toxische Stoffe schwimmen da rum. Angeblich gibt es in ganz Bangladesch keine Kläranlagen. Müll liegt überall rum – ob im Wasser, auf der Strasse oder in einem Hinterhof… Aber was alles über diesen Fluss ins Land hinein transportiert wird… wir sahen etliche schwerst-beladene Schiffe. V.a. Gemüse und Früchte kamen in gewaltigen Mengen an (der Rest war meist gut verpackt). Wir besichtigen dann den „Pinken Palast“, das wohl schönste Gebäude in Dhaka und schlenderten einige Stunden durch die Strassen und Gassen des alten Dhaka. Die Stadt ist einfach zu klein…ich habe noch nie sooooo viele Menschen auf einem Haufen gesehen und auch noch nie eine solche gewaltige Menge an STOFF!! Wir haben sicherlich x-Tonnen Stoff betrachtet. Die Strassen sind teilweise sehr eng und schmal, aber auf die Rikschas kann man alles laden und ansonsten trägt man die Ware auf dem Kopf. Christoph und ich waren aber nahezu so oft Fotoobjekt wie die Einheimischen auch – die meisten haben wohl noch nie einen Ausländer gesehen. Viele wollten auch, dass wir ein Foto von ihnen machen und sie waren dann hoch erfreut, wenn wir ihnen das Bild auch unmittelbar danach zeigen konnten. Auch gönnten wir uns etwas „Strassen-Essen“, was äusserst lecker war (obwohl wir nicht genau wusste, was wir da assen) und für €1.35 (für beide, wohlgemerkt; inkl. 1.5L Mineralwasser)!
Hier ist echt was los in den Strassen! Es war einfach
lustig, dem ganzen Treiben zuzuschauen und selber bestaunt zu werden ;-) Armut
sieht man wenig; das spielt sich wohl eher hinter den Mauern ab und werde ich
in den nächsten Wochen sicherlich genügend erfahren. Wir wurden in der Stadt von
etlichen Dutzend Leuten auf Englisch angesprochen, die wissen wollten woher wir
sind und natürlich wusste keiner, wo „Switzerland“ liegt und eine längere
Antwort war meist aufgrund der sprachlichen Hindernisse auch nicht möglich. Frauen
sieht man kaum und wenn, dann sind etwa die Hälfte verschleiert. Die Kinder
sind aber wohl das Herz des Landes – mit ihrem unglaublichen Lächeln zauberten
sie auch mir heute mehrmals ein Lach-Runzeln ins Gesicht.
Für Morgen sind wieder Streiks („hartal“) angesagt, was
häufig zu Krawallen führe. Babul wird morgen früh entscheiden, ob und wie wir
zur Arbeit in die Slums fahren: „Safety first“.
Dies mal ein paar erste Eindrücke aus Dhaka – mehr über
die Arbeit hier werde ich sicherlich bald einmal berichten.
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